Monday, June 23, 2014

Das Gold der Deutschen Bundesbank











... verfügt die Bundesrepublik Deutschland über rund 3390 Tonnen Gold. Sie haben derzeit einen Marktwert von etwa 113 Milliarden Euro.

Wednesday, April 30, 2014

China: Rise, Fall and Re-Emergence as a Global Power

The Lessons of History

By Prof. James Petras
Global Research, April 30, 2014
 
Literatur:
 
John Hobson, The Eastern Origins of Western Civilization ( Cambridge UK :  Cambridge University Press 2004)
Richard Gott, Britain’s Empire:  Resistance, Repression and Revolt ( London : Verso 2011) 
 

Tuesday, April 29, 2014

Neue Sanktionen gegen Russland

Hintergrund:

Mo 28.4.

Die an Manövern an der ukrainischen Grenze beteiligten russischen Truppen sind nach Darstellung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu in ihre Standorte zurückgekehrt.(FAZ)

USA, EU und Japan verschärfen Sanktionen gegen Russland.
Neue Sanktionen der Europäischen Union treffen 15 Spitzenpolitiker aus dem Umfeld von Putin sowie Vertreter der prorussischen Separatisten in der Ostukraine. Sie werden mit Einreiseverboten und Kontosperren belegt.  Dadurch erhöht sich die Gesamtzahl von Russen und Ukrainern, die nicht in die EU reisen dürfen und keinen Zugang mehr zu ihren Konten in der EU haben, auf 48.(FAZ)

Gennadij Kernes, der Bürgermeister von Charkiw, (54, Partei der Regionen) wird bei einem Attentat schwer verletzt.Er war sowohl mit dem ukrainischen Innenminister, Arsen Awakow, als auch mit den Charkiwer Anti-Maidan Aufständischen verfeindet. (FAZ)

Mi 30.4.2014

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat der Ukraine im Rahmen eines zweijährigen Anpassungsprogramms einen Kredit über umgerechnet 17 Milliarden Dollar eingeräumt. (FAZ)

Auf Druck internationaler Kreditgeber wurden die Gaspreise in der Ukraine drastisch erhöht. (FAZ)

In Kiew hat die ukrainische Regierung den russischen Militärattaché festnehmen lassen und unter dem Vorwurf der Spionage zur unerwünschten Person erklärt.   (FAZ)

In Lugansk und Gorlowka besetzen Aufständische am weitere Verwaltungsgebäude.

Fr 2.5.2014

Einheiten der ukrainischen Armee, Nationalgarde und Innenministerium Regierungstruppen haben die Aufständischen bei den Städten Slawjansk und Kramatorsk im Osten des Landes angegriffen und 9 Kontrollpunkte unter ihre Kontrolle gebracht, schreibt Innenminister Arsen Awakow bei Facebook.
Die Aufständischen verteidigen sich mit schweren Waffen und Granaten und schiessen einen ukrainischen Militärhubschrauber ab. Dabei werden zwei Piloten getötet, (FAZ)
Die ukrainische Armee kämpfe in Slawjansk gegen „professionelle Söldner“, teilte Awakow mit.
In Odessa liefern sich regierungstreue und gegnerische Demonstranten Straßenschlachten, es gibt zahlreiche Tote. (FAZ)

Sa 3.5.2014

Die Aufständischen von Slawjansk haben die in ihrer Gewalt befindlichen Militärbeobachter freigelassen. Insgesamt 12.

Die ukrainische Armee geht in Kramatorsk verstärkt gegen die Aufständischen vor.
In Odessa hat die Polizei nach stundenlangen Straßenschlachten mit zahlreichen Toten 130 Menschen festgenommen. (FAZ)
Bei diesen Strassenschlachten ging auch ein Gewerkschaftsgebäude in Flammen auf (37 Tote). Die Polizei sprach zuletzt von 37 Toten.









Thursday, April 24, 2014

US-Soldaten für Polen und Baltikum (bis 27.4.)

Di 22.4.2014

Die Vereinigten Staaten wollen angesichts der Spannungen in der Ukraine etwa 600 Soldaten zu militärischen Manövern nach Polen und in die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen entsenden. Zum Zwecke einer „anhaltenden Rotationspräsenz“ schicke man in jeden der vier Staaten jeweils eine Gruppe von 150 Soldaten, teilte das amerikanische Verteidigungsministerium mit.

 Mi 23.4.2014

Der russische Aussenminister Lawrow droht: Würden „die Interessen der Russen angegriffen, so wie es in Süd-Ossetien war“, sehe er keine Alternative zu einer „Antwort“.
Weiter sagte Lawrow, „die Ukraine“ sei nur ein Beispiel der mangelnden Bereitschaft der Vereinigten Staaten, „im geopolitischen Kampf nachzugeben“.

In Slawjansk, im Oblast Donezk, sagte ein Sprecher der Aufständischen, 2000 Bewaffnete stünden bereit, um einen möglichen Ansturm ukrainischer Sicherheitskräfte zurückzuschlagen. Die Aufständischen halten seit Dienstag den US-Journalisten Simon Ostrovsky fest.

Fr 25.4.2014

Die Ratingagentur Standard and Poor’s senkt Russlands Bonitätsnote um eine Stufe auf „BBB-“ mit negativem Ausblick.Begründung: In den ersten drei Monaten 2014 haben Investoren insgesamt 51 Milliarden Dollar aus dem Land abgezogen. Das ist fast so viel wie der jährliche Abfluss im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. (Putin braucht das Ausland nicht- FAZ)

8 OSZE-Beobachter und angeblich 5 sie begleitende ukrainische Offiziere werden von den Aufständischen in der Region Slawjansk gefangengenommen. Darunter sind 4 Deutsche.  (FAZ)
Der Anführer der Aufständischen, Ponomarew, bezeichnet sie als Spione und Kriegsgefangene und bestreitet, dass es sich bei ihnen um OSZE-Beobachter handelt. (Bild)
Auch Claus Neukirch, Vizechef des OSZE-Krisenpräventionszentrums, bestätigte gegenüber dem ORF, dass es sich bei den Festgehaltenen nicht um Mitglieder der eigentlichen (zivilen, diplomatischen) OSZE-Beobachtermission, sondern um Militärbeobachter handelt, die auf bilateraler Grundlage gemäss dem Wiener Dokument von 2011 tätig sind. Diese Militärbeobachter sind auf Grundlage einer Einladung der ukrainischen Regierung tätig und stehen unter Leitung des Verifikationszentrums der deutschen Bundeswehr (ZVBw). (ORF)
Unter den Gefangenen befindet sich der deutsche Oberst Axel Schneider, der dem BR noch am 23. April ein Interview gegeben hatte. In diesem Interview erklärte er, dass es ihm und seinen Begleitern darum geht, genau herauszufinden, wie die ukrainischen Truppen ausgestattet sind, welche Moral, Schlagkraft und Einsatzbereitschaft sie haben und ob sie offensiv oder defensiv eingestellt sind. (BR)
Über OSZE-Mission und Militärbeobachter (FAZ).
Wjatscheslaw Ponomarjow, der selbsternannte Volksbürgermeister von Slawjansk (FAZ)







Saturday, April 19, 2014

Probleme USA/EU - Putin seit 2001

Beziehungen USA (Bush, Obama) - RUS (Putin) seit 2001.
(Reuters)
EU und Russland unter Putin (FAZ)


Thursday, April 17, 2014

Frankreich will von 2015 bis 2017 50 Md.sparen

(FAZ)

Der neue französische Premierminister Manuel Valls, der sich vorher als eiserner Innenminister gegen die Roma empfohlen hatte, gibt in Paris die vorgesehenen Sparmassnahmen bekannt:
  • Einfrieren bis Ende 2015 von Renten und Sozialleistungen (z.B. Wohngeld und Familienleistungen) die sonst an die Preisentwicklung gekoppelt sind.
  • Einsparungen bei der Krankenversicherung.
Damit soll die Neuverschuldung wieder auf das Maastricht-Limit (3%) gebracht werden.
Die üblicherweise ebenfalls an die Inflation gekoppelten Gehälter für die rund fünf Millionen Beamten in Frankreich sind bereits seit vier Jahren eingefroren.
Gegenwärtig belaufen sich die öffentlichen Ausgaben auf 57% des Nationaleinkommens.
Sollte das etwa, etwas verspätet, der Beginn einer Agenda 2010 für Frankreich sein?

Wednesday, April 16, 2014

Panzer in der Ostukraine (bis 20.4.)

Hintergrund: 

Putins Projekt

Darstellung der ukrainischen Geschichte und des russischen Eurasien-Projektes.
Allerdings fehlt die Geschichte der Krim, der Tartaren und Kosaken, sowie die Rolle von USA/EU bei der Euromaidan-Revolution.

Befindlichkeiten in der Ost-Ukraine (FAZ)

Mo 14.4.

Der ukrainische Übergangs-Präsident Alexander Turtschinow hat sich offen für die Abhaltung eines Referendums im Osten des Landes gezeigt. Diese könnte am selben Tag wie die  Präsidentenwahl am 25. Mai abgehalten werden. (Reuters)
Dabei sollen sämtliche Menschen in der Ukraine über die künftige Struktur des gesamten Landes entscheiden, wobei die Umwandlung in eine Föderation eine der Optionen wäre.

Mitten in Plänen für eine Anti-Terror-Operation im russischsprachigen Osten der Ukraine hat Interimspräsident Alexander Turtschinow den Leiter eines Einsatzstabs ausgetauscht. Der Staatschef ordnete zudem weitere Personalveränderungen in einer Kommission des Anti-Terror-Zentrums beim Geheimdienst SBU an, wie das Präsidialamt in Kiew mitteilte.  

Mindestens 100 pro-russische Separatisten greifen das Polizei-Hauptquartier in der ostukrainischen Stadt Horliwka an. Das berichten Augenzeugen.

Die Außenminister der Europäischen Union haben beschlossen, eine Milliarde Euro für die Ukraine freizugeben. Außerdem sollen fast sämtliche Zölle für Waren aus der Ukraine gestrichen werden.

Die russischen Streitkräfte haben eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ RS-24 getestet. Sie sei von einer mobilen Rampe auf dem nordrussischen Weltraumbahnhof Plessezk abgefeuert worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Jegorow, der Agentur Interfax. Wenig später sei das Geschoss rund 9000 Kilometer entfernt auf dem Truppenübungsgelände Kura der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka eingeschlagen. Die neue Rakete solle die militärische Schlagkraft Russlands sowie die Sicherheit des Landes und seiner Verbündeten erhöhen, hieß es. Vor allem sei das Geschoss aber dazu gedacht, die von den Vereinigten Staaten geplante Raketenabwehr in Europa zu umgehen.

Nach dem Ablauf eines Ultimatums an prorussische Separatisten in der Ostukraine hat Interimspräsident Alexander Turtschinow einen Befehl für einen Spezialeinsatz unterzeichnet. Der Politiker habe einen entsprechenden Beschluss des Sicherheitsrates in Kraft gesetzt, teilte die Präsidialverwaltung mit. Details des Einsatzes seien geheim. Die Maßnahmen stünden „im Zusammenhang mit der Terrorgefahr und der territorialen Einheit der Ukraine“, hieß es lediglich. Die prowestliche Regierung in Kiew hatte die Aktivisten aufgefordert, besetzte Verwaltungsgebäude bis Montagmorgen zu räumen und Waffen niederzulegen. Die Separatisten ignorierten das Ultimatum.

Der amerikanische Finanzminister Jacob Lew hat den Hilfskredit für die Ukraine in Höhe von einer Milliarde Dollar (725 Millionen Euro) unterzeichnet.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Anschuldigungen der Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit der Rolle Moskaus bei den Unruhen in in der Ukraine zurückgewiesen. In einem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama habe Putin deutlich gemacht, dass es sich bei dem Vorwurf, Moskau greife in den Konflikt im Südosten des Nachbarlandes ein, um „Spekulationen“ handele, die „auf unbegründete Informationen“ beruhten, teilte der Kreml mit. Grund für die Proteste in Donezk, Lugansk, Charkow, Slowjansk und anderen Städten seien der „Widerwille und die Unfähigkeit“ der Kiewer Behörden, die Interessen der russischen und russischsprachigen Bevölkerung zu berücksichtigen. Putin forderte Obama auf, Blutvergießen und den Einsatz von Gewalt in der Ukraine mit den „Fähigkeiten“ der USA zu verhindern.   

Die ukrainische Zentralbank kämpft mit einer Zinserhöhung gegen den Verfall der Landeswährung Hrywnja. Der maßgebliche Satz steigt auf 9,5 Prozent von 6,5 Prozent. Die Hrywnja hat seit Jahresbeginn im Vergleich zum Dollar 38 Prozent ihres Wertes eingebüßt. 

Der stellvertretende ukrainische Außenminister Danylo Lubkywskyj: „Es gibt Fotografien von Waffen nicht ukrainischer Herkunft, abgefangene Funkgespräche und Videobeweise, dass die Menschen, die die Lage im Osten der Ukraine destabilisieren, keine Ukrainer, sondern Russen sind“.



Mi 16.4.2014

Fünf oder sechs Radpanzer dringen in die Stadt Slawjansk im Osten der Ukraine ein. Das Führungsfahrzeug trägt eine russische Flagge. Auf den Dächern der Wagen sitzen rund 15 bewaffnete Männer in Uniformen mit unterschiedlichen Tarnmustern und winken den Menschen zu.

Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk beschuldigt Russland, den "Terrorismus in die Ukraine zu exportieren". Die russische Führung benutze verdeckt operierende Truppen, um bewaffnete Separatisten zu organisieren, die die ukrainischen Soldaten angriffen und Verwaltungsgebäude besetzten.

   

Do 17.4. Krisengipfel in Genf

Bei einem Angriff Bewaffneter auf einen Stützpunkt der Nationalgarde in Mariupol sind drei Separatisten getötet worden. 
Eine Einheit der Regierungstruppen mit 15 gepanzerten Fahrzeugen wird aus dem Gebiet Donezk nach Dnepropetrowsk zurückgezogen.
Das Verteidigungsministerium in Kiew gibt bekannt, dass sechs gepanzerte Fahrzeuge in Kramatorsk von Anwohnern unter Anleitung von bewaffneten Aktivisten blockiert und dann übernommen wurden.
Auch in Slawjansk liefen Regierungseinheiten mit gepanzerten Fahrzeugen zu moskautreuen Aktivisten über.
Ukrainischen Sicherheitsbehörden vermelden die Festnahme von etwa zehn russischen Staatsangehörigen mit „Geheimdienst-Hintergrund“.

Beim Krisengipfel in Genf treffen sich die Außenminister der Vereinigten Staaten, Russlands und der Ukraine sowie die Außenbeauftragte der Europäischen Union.
Ein von ihnen ausgehandelter Friedensfahrplan sieht die Entwaffnung aller illegalen Kräfte und Räumung aller besetzten Gebäude in der Ukraine vor. Im Gegenzug wird den Rebellen Straffreiheit, ausser für Kapitalverbrechen, zugesichert. Eine Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) soll dies überwachen.
(FAZ)

Der ukrainische Regierungschef Arsenij Jazenjuk wirft Russland vor: „Außer Öl und Gas exportiert Russland auch Terror in die Ukraine.“ Russland müsse seine „Spionage- und Sabotagegruppen“ zurückziehen.
(FAZ)
Putin bestreitet, dass Russland verdeckte Kämpfer in die Ost-Ukraine eingeschleust hat und beklagt dass der Einsatz ukrainischer Truppen in den östlichen Grenzregionen das Land an den Rand eines Bürgerkriegs bringt. In einem Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon warnt er vor einem Scheitern des Krisengesprächs in Genf.
Putin gibt in einem 4-stündigen Fernsehinterview (12. Sendung „Direkter Draht“) zu, dass die grünen Männchen auf der Krim russische Truppen waren: "Ja, natürlich standen dort auch unsere Truppen. Er beharrt auch auf dem Recht eines Militäreinsatzes im Osten
(FAZ) Analyse einer Inszenierung (FAZ) Weiterer Fernsehauftritt am Sa (FAZ)

Russlands Umgang mit Regierungskritikern: Wer anders denkt, gilt als „Nationalverräter“ oder gleich als West-Agent. Auch die Sowjet-Nostalgie wird mmer stärker. (FAZ)

Nach dem Krisengipfel: In Slawjansk im fielen in der Nacht zum Freitag Schüsse, als ukrainische Regierungstruppen einen Posten prorussischer Uniformierter stürmten.

Der ukrainische Grenzschutz lässt keine Russen im Alter zwischen 16 und 60 Jahren mehr einreisen - aus Angst, sie könnten die prorussischen Kräfte verstärken.

Fr 18.4.

Polens Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak erklärt gegenüber der "Washington Post", dass die USA, als Antwort der Nato auf die jüngsten Ereignisse in der Ukraine, Bodentruppen nach Polen verlegen werden.
(FAZ)

Sa 19.4.

Moskaus Präsidialamts-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte im Fernsehsender Rossija 1, dass Russland  wegen der Entwicklung in der Ukraine zusätzliche Truppen an die Grenze verlegt habe. (FAZ)










 

Sunday, April 13, 2014

Griechenland emittiert wieder Staatsanleihen

Verfrühte Freude 

(FAZ)
Thomas Mayer

... nur zwei Jahre nachdem das Land seinen privaten Gläubigern den größten Zahlungsausfall in der jüngeren Geschichte der Rentenmärkte zugemutet hat.

Wie in den Anfangsjahren der EWU, in denen die Zinsen trotz fragwürdiger fundamentaler Wirtschafts- und Finanzdaten der EWU-Länder auf das niedrige deutsche Niveau fielen, setzen die Märkte auch heute wieder allein auf den politischen Willen, die EWU zusammenzuhalten. Mit seiner 2012 gegebenen Garantie hatte EZB-Präsident Draghi deutlich gemacht, dass die Zentralbank diesen politischen Willen mit all ihrer Kraft durchsetzen würde.
 ...
Da die Märkte wieder gewillt sind, fragwürdige Entwicklungen in einzelnen EWU-Ländern zu übersehen, liegt es allein in der Hand der europäischen Politik, wirtschafts- und finanzpolitische Disziplin auf nationaler Ebene durchzusetzen.
  
Griechenland:
Primärüberschuss 2013: vielleicht 0,5 Prozent. (Darin sind die Zinszahlungen, die Rekapitalisierung der griechischen Banken und die aktuellen Lieferantenschulden des griechischen Staates nicht enthalten)
Schuldenlast: mehr als 172 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (ca. 300 Md. Euro)

Die griechische Regierung hat sich entschieden, einerseits bei öffentlichen Gläubigern auf eine Umschuldung zu drängen und andererseits am Rentenmarkt frisches Geld aufzunehmen. Beide Aktionen zielen darauf ab, den Druck zu einer raschen Erhöhung des Primärüberschusses zu verringern und neue Auflagen durch die „Troika“ zu vermeiden.

Comeback am Finanzmarkt 

(FAZ)

Die im Rahmen des Schuldenschnitts 2012, als private Anleger 130 Milliarden Euro verloren, im Austausch für die ausgefallenen Alt-Anleihen ausgegebene Anleihe mit zehnjähriger Restlaufzeit notierte damals bei rund 40 Prozent. Am 11.04.2014 lag der Kurs bei 78%.

Rendite dieser 10-jährigen griechischen Staatsanleihe von 2012: 5.84%
Z. Vgl:
fünfjährige italienische Staatspapiere: 1,81 Prozent. 
spanisches Pendant: 1,74 Prozent. 
Deutsche Bundesanleihen: 0,65 Prozent.

Griechenland hatte zuletzt im März 2010 eine fünfjährige Anleihe begeben. Um seinen Finanzbedarf zu decken, ist das Land seither auf Hilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Euro-Partner angewiesen. Diese Hilfskredite werden mit rund 2 Prozent verzinst. Das Land will nun das Interesse der Anleger testen, bevor es Anstrengungen unternehmen wird, sich wieder vollständig über den Markt zu finanzieren.

10.04.2014: Anleger leihen Griechenland drei Milliarden Euro 

(FAZ)

Etwa 90 Prozent der fünfjährigen Staatsanleihe seien an institutionelle Investoren im Ausland gegangen. Nach Angaben von Reuters sind für den Bond im Volumen von 3 Milliarden Euro 550 Zeichnungsangebote von mehr als 20 Milliarden Euro eingegangen.
Die Emissionsrendite liegt bei 4,95 Prozent. Die Rendite wäre damit, wegen des unerwartet starken Interesse internationaler Anleger deutlich niedriger als die im Vorfeld in Bankenkreisen geschätzten 5,3 Prozent. Sie lieft aber deutlich über den rund 2 Prozent, die Griechenland für die EU/IWF-Hilfskredite zahlt.

Ziel ist es ..., dass Griechenland seinen laufenden Finanzbedarf wieder am Kapitalmarkt decken kann. und Hilfszahlungen wie die in diesem Monat genehmigten 8,3 Milliarden Euro künftig nicht mehr von Nöten sind.

Greichenland profitiere derzeit von der Erholung des Euroraums, wohingegen die Arbeitslosigkeit mit 27,5 Prozent erschreckend hoch sei.



 


Die Rationalität des Kalten Krieges

Cold War Rationality 

(FAZ)

Einflüsse:
Nuklearstrategie, Spieltheorie, Rational-Choice-Theorie und experimentelle Sozialpsychologie u.a.

Hauptvertreter:
Herman Kahn, Nuklearstratege, Inspirationsfigur für Kubricks Dr. Seltsam,
Oskar Morgenstern, einer der Väter der Spieltheorie,
Thomas Schelling, Ökonom, der diese Theorie auf die Politik übertrug.

Sammelband „How Reason Almost Lost Its Mind“

Vernunftdebatte des Kalten Krieges: von der Urteilskraft (Bewusstsein) gelöste Rationalität

Historische Wurzeln:
Boole > Turing > von Neumann
militärische Operationsforschung.

Testfall Berlin-Blockade:
ökonomisch-militärisches Projekt Scoop am Carnegie Institute of Technology

Grenzen:
Prisoner's Dilemma
Chicken Race

Bertrand Russell: Vermeidung dieses Spiels als einzige Möglichkeit zu überleben
Herman Kahn: "On thermonuclear War“, rechnete jederzeit mit einer Eskalation des Konflikts, ging aber von einem rein rationalen Verhalten der Politiker auf jeder Konfliktstufe aus, bereitet auf eine Welt nach dem Atomschlag vor. (strikte Rationalität)
Charles Osgood, Psychologe,  Deeskalationstheorie GRIT, die auf schrittweise Abrüstung bei genauer Beobachtung des Gegners setzt. Die GRIT-Theorie geht nicht von strikter Rationalität, sondern von einer tiefverwurzelten Höhlenmentalität des Menschen aus, die sich in Drucksituationen in der Form von Irrationalität und Denkverkürzungen zurückmeldet.






Wieder Zweidrittelmehrheit für Orbán

Orbáns Partei Fidesz hat 133 der 199 Mandate errungen, was genau eine Stimme über der Zweidrittelmehrheit liegt.

Friday, April 11, 2014

Japan kehrt zur Atomkraft zurück

(FAZ)

Das japanische Kabinett beschloss, gut drei Jahre nach der Havarie von drei Atomreaktoren in Fukushima, dass Atomkraft auch in Zukunft eine „wichtige Energiequelle“ für die Grundversorgung mit Strom sei.

Mit der Kabinettsentscheidung, die wegen starker Widerstände auch in den Regierungsparteien mehrfach verschoben werden musste, ist jetzt der Weg frei, die ersten der 48 abgeschalteten kommerziellen Atomreaktoren wieder ans Netz gehen zu lassen. Voraussetzung ist, dass sie die neuen, strengen Auflagen der Atomaufsicht erfüllen.

Japan hatte nach der Atomkatastrophe in Fukushima Schritt für Schritt alle Atomreaktoren vom Netz genommen. Vor dem Atomunfall im März 2011 trug die Atomkraft rund 30 Prozent zur Stromerzeugung bei. Die Energielücke wurde mit Öl- und Gasimporten geschlossen, wodurch die japanische Handelsbilanz tief in die roten Zahlen gezogen wurde.



Wednesday, April 9, 2014

Tipping Points der nächsten 10 Jahre

Video: Lars Thomsen - Tipping Points der nächsten 10 Jahre

  • 18:00 Artificial Intelligence (AI) in 5 Jahren. 1997 IBM "Deep Blue" beats Gary Kasparov. 2011 IBM "Watson" defeats the 2 all-time Champions in TV-Show "Jeopardy".
  • 32:00 Humanoid Robotics. Honda "Asimo". Alterung der Gesellschaft. Änderung der Rolle der Arbeit. "Digitale Dividende".
  • 50:00 Energiewende. Ende der fossilen Energiewirtschaft (es fehlen allerdings noch die dazu notwendigen Elektro-Energiespeicher). Smartgrids.
  • 01:00:00 Elektromobilität. Elon Musk (Tesla Motors, Raketen, Solarworld)
  • 01:10:00 Bio-, Gen- und Nano-Technologien. Neue Art von Medizin (nach Chirurgie und Chemie). Lebenserwartung erhöht sich um weitere 10-20 Jahre.

Unsere Welt wird sich in den nächsten 10 Jahren stärker verändern, als je zuvor innerhalb eines solchen Zeitraums. Natürlich nur, wenn es uns gelingt, den GO zu vermeiden.

Lars Thomsen - Future matters! 


20 Jahre Genozid in Ruanda 1994

Völkermord mit Ansage (FAZ)

Rolle der UNO-Blauhelme UNAMIR (Film mit deren Kommandeur, dem kanadischen General Romeo Dallaire)

Der grösste Genozid seit WK2: 800.000 Tote in 100 Tagen






Monday, April 7, 2014

"Souveräne Volksrepublik" Donezk (bis 13.4.)


Mo 7.4.2014

Prorussische Demonstranten, die das Hauptverwaltungsgebäude der ostukrainischen Stadt Donezk besetzt halten, haben eine „souveräne  Volksrepublik“ ausgerufen.
Die Regierung in Kiew ist alarmiert. Die Proteste zielten darauf, einen Einmarsch ausländischer Truppen zu provozieren, sagte der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk.
Das am Sonntag von prorussischen  Demonstranten besetzte Verwaltungsgebäude von Charkiw ist unterdessen wieder in der Hand der ukrainischen Behörden.
(FAZ)

Mi 9.4.2014

Innenminister Arsen Awakow hat am Rande einer Kabinettssitzung in Kiew den pro-russischen Separatisten im Osten des Landes mit dem Einsatz von Gewalt gedroht. Der Konflikt müsse innerhalb von 48 Stunden gelöst werden. Sollten die Verhandlungen scheitern, werde Gewalt eingesetzt. Bei den konfliktbereiten Kräften handelt es sich nach seinen Worten um eine Minderheit.

Do 10.4.2014

Nach Recherchen des ARD-Magazins Monitor gibt es neue Hinweise auf Maidan-Schützen:
Es scheint sich der Verdacht zu bestätigen, dass es nicht allein die von der damaligen Regierung beauftragten Berkut-Einheiten waren, die am 19. Und 20. Februar auf Demonstranten und/oder Polizisten schossen. Nach Monitor zieht ein Mitglied des Ermittlerteams der ukrainischen Regierung die Aussagen der Generalstaatsanwaltschaft, der die Schuld allein bei Berkut sah und 12 Berkut-Leute verhaften lassen hatte, in Zweifel: "Meine Untersuchungsergebnisse stimmen nicht mit dem überein, was die Staatsanwaltschaft in der Pressekonferenz erklärt hat." Er will anonym bleiben, was zwar verständlich erscheint, die Beweiskraft seiner Aussage aber stark in Frage stellt.
Beschossen wurden Demonstranten, wie sich aus Videos erkennen lässt. auch aus dem Hotel Ukraina, das unter Kontrolle der Maidan-Bewegung stand.
Eine Ärztin auf dem Maidan soll ausgesagt haben, dass die Schussverletzungen sowohl von Demonstranten als auch von Polizisten, die von Scharfschützen getötet worden waren, aus ein und derselben Waffe stammten. Dies hatte der litauische Aussenminister Paet telefonisch der EU-Aussenbeauftragten Ashton mitgeteilt. Die Ärztin hat die ihr zugeschriebenen Äusserungen später dementiert.
Das führt zu Spekulationen, dass militante Kräfte aus dem Lager der Regierungsgegner den Konflikt schüren wollten, indem Schützen verdeckt sowohl auf Demonstranten als auch auf Polizisten schossen.Dafür kämen beispielsweise Mitglieder des Rechten Sektor oder Getreue des Ex-Präsidenten von Georgien Sakaaschwili, der sich den Regierungsgegnern angeschlossen haben soll,in Frage.
Es könnten natürlich auch von der Regierung (z.B. die Antiterroreinheit "Alpha" des SBU, sogenannte Titushkas) oder vom russischen bzw. amerikanischen Geheimdienst verdeckt eingesetzte Scharfschützen gewesen sein.

So 13.05.2004 Todesopfer bei Anti-Terror-Einsatz in Slawjansk

(FAZ)

Russland hat in einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats gegen die geplante Offensive der ukrainischen Regierung protestiert. Kein anderer Staat (auch nicht China) unterstützte dies. Die amerikanische Botschafterin Samantha Power bekräftigte ebenso wie die Vertreter Großbritanniens und Frankreichs den Vorwurf an die russische Regierung, hinter der Abspaltungsbewegung in der Ukraine zu stehen.

Nach blutigen Zusammenstößen in der Ostukraine hat Übergangspräsident Alexander Turtschinow die prorussischen Separatisten ultimativ zur Aufgabe aufgefordert. Nur wer bis Montagmorgen die Waffen niederlege und die besetzten Verwaltungsgebäude verlasse, werde strafrechtlich nicht belangt, sagte Turtschinow in Kiew. Ein  „groß angelegten Anti-Terror-Einsatz“ unter Beteiligung der Streitkräfte soll die Unruhen im Osten des Landes beenden.

Bei einem „Anti-Terror-Einsatz“ gegen prorussische Separatisten in der Stadt Slawjansk sind nach Regierungsangaben mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Die Aktivisten hätten ohne Vorwarnung das Feuer auf die Regierungskräfte eröffnet, sagte Innenminister Arsen Awakow.

Auch in der ostukrainischen Stadt Charkow wurden bei Zusammenstößen von Gegnern und Anhängern einer Annäherung an Russland etwa 50 Menschen verletzt. Rund 1000 prorussische Demonstranten seien unter anderem mit Sowjet-Fahnen durch das Zentrum der Stadt marschiert und mit mehreren hundert prowestlichen Aktivisten aneinandergeraten.

Das Außenministerium in Kiew warf der Führung in Moskau erneut vor, die Unruhen in der russisch geprägten Ostukraine mit eingeschleusten Provokateuren zu schüren. „Alle notwendigen konkreten Beweise der Mitwirkung der russischen Geheimdienste zum Aufruhr von Separatisten“ würden bei einem am Donnerstag in Genf geplanten Treffen der Außenminister von Russland, der Ukraine, der USA und der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton vorgelegt. Russlands Außenminister Sergej Lawrow wies die Vorwürfe zurück und warnte vor einem gewaltsamen Eingreifen der Regierung in Kiew.

Der frühere Innenminister Jurij Luzenko sagt im ukrainischen Fernsehen, die gesamte Führung der Sicherheitskräfte in der Ostukraine stehe direkt in Diensten der „Familie“ des gestürzten Präsidenten Janukowitsch. Im Donezker Gebiet, der Heimat Janukowitschs, seien seit dessen Wahl 2010 alle führenden Polizeiposten bis auf Stadtteilebene direkt vom Präsidentensohn vorgenommen worden. Die Polizisten hätten von ihm besondere Aufgaben bekommen und dafür ein Zusatzgehalt in Briefumschlägen erhalten. Diese Form der Bezahlung werde bis heute fortgesetzt. Janukowitsch selbst hält sich unmittelbar an der Grenze zur Ukraine in der russischen Stadt Rostow am Don auf.








Monday, March 31, 2014

Europas Abhängigkeit vom russischen Erdgas

(FAZ)

Krim wird Sonderwirtschaftszone (bis 6.4.)

(FAZ)

Mo 31.03.2014

Der russische Ministerpräsident Dmitrij Medwedjew hat bei einem Besuch der Krim angekündigt, dass diese Sonderwirtschaftszone werden soll um Investoren anzulocken. Dazu soll es auch Steuererleichterungen geben.

John Kornblum über das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland in der FAZ.
Kornblum war von 1997 bis 2011 Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Deutschland. Zuvor war er Staatssekretär für europäische und kanadische Angelegenheiten im amerikanischen Außenministerium und Sonderbotschafter für Bosnien. Unter anderem hat er das Buch „Mission Amerika. Weltmacht am Wendepunkt“ veröffentlicht.

Engagierte westliche Führer wie Helmut Kohl und Bill Clinton investierten persönliches Prestige und persönliche Kraft, um sicherzustellen, dass Russland sich nicht wie ein besiegter Außenseiter vorkam. Doch niemals versprach ein westlicher Führer, nicht für die Demokratie in Europa einzutreten oder für die Ausbreitung westlicher Institutionen. Wie hätten sie das tun können?

Di 01.04.2015

Erstes Treffen der Nato-Außenminister seit Anbruch der Ukraine Krise (in Brüssel):
Die Außenminister der Nato beauftragten die Militärs des Bündnisses, bis Ende April Optionen für die Rückversicherung von Ländern wie Polen oder den drei baltischen Staaten zu erarbeiten, die Angst vor russischen Übergriffen haben.
Die Minister setzten die gesamte praktische Zusammenarbeit mit Russland aus, die schon zu großen Teilen suspendiert war. Nur der politische Dialog soll auf der Ebene von Botschaftern und höher weiter möglich bleiben. 
Der Ukraine sagte die Allianz Hilfe bei der Reform des Verteidigungssektors zu. 
Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorksi forderte in Brüssel noch einmal die dauerhafte Stationierung von Nato-Soldaten in seinem Land. Dass vor 15 Jahren beschlossen worden sei, keine Nato-Truppen in Polen und anderen früheren Mitgliedstaaten des Warschauer Pakts zu stationieren, spiegele die Absichten und Umstände dieser Zeit wider, nicht die heutigen. 
(FAZ)


Das ukrainische Parlament hat alle nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen für illegal erklärt. In der Begründung wurde auf „ständige Provokationen durch ausländische Staatsbürger in der Südostukraine und in Kiew“ verwiesen. Gemeint sind damit mutmaßliche russische Agenten, welche angeblich versuchen, in den russophonen Gebieten des Landes die Lage zu destabilisieren.
In der ukrainischen Regierung wird es für möglich gehalten, dass auch der „Rechte Sektor“ zum Ziel russischer Infiltrationsversuche werden könnte. In Sicherheitskreisen ist zu hören, man erwarte russische Destabilisierungsaktionen mit dem Ziel, die Präsidentenwahl im Mai unmöglich zu machen.
(FAZ)

Do 3.4.2014

Generalsstaatsanwalt Oleg Mahnitskij (von der rechtsextremen Swobodapartei) erklärt in Kiew, dass die inzwischen aufgelöste Sondereinheit Berkut ("Steinadler") für die Eskalation der Gewalt auf dem Maidan, die im Februar zu über 100 toten Demonstranten führte, maßgeblich verantwortlich war. Zwölf Mitglieder dieser Sondereinheit seien jetzt festgenommen worden. Der Vorwurf laute Massenmord auf der Institutska-Straße. Die Festgenommenen hätten zu einer Untereinheit der Berkut gehört, der sogenannten schwarzen Kompanie. Sie seien mit Scharfschützengewehren ausgerüstet gewesen und hätten im direkten Auftrag der Präsidialverwaltung und des Geheimdienstes auf Demonstranten geschossen.
(ARD)

So 6.4.2014

Prorussische  Aktivisten besetzen die Gebietsverwaltungsgebäude in den ostukrainischen Städten Charkiw und Donezk und hissen auf den Dächern russische Flaggen. In Lugansk besetzen prorussische Demonstranten das Gebäude des Inlandgeheimdienstes SBU.

In der Schwarzmeerstadt Odessa demonstrierten Tausende für eine weitere Föderalisierung der Ex-Sowjetrepublik sowie für Russisch als Amtssprache. Proteste gab es auch in anderen Städten.










Saturday, March 29, 2014

Überschüssiger Solarstrom --> Erdgas

DGF

Kosovo Krieg 1999 begann mit einer Lüge

Video extra-Thema
mit Aussagen von:
Jamie Shea, NATO-Sprecher
Rudolf Sharping, Bundes-Verteidigungsminister
OSZE-Beobachter
Prof. Wolf Oschlies, Balkan-Experte

Die zur Rechtfertigung des militärischen NATO-Eingreifens in den Bürgerkrieg zwischen UCK (Albanern) und Serbien/Jugoslawien vorgebrachte Behauptung einer "humanitären Katastrophe", Massaker an Zivilbevölkerung, KZ, geplante Massenverteibung von Albanern (Operation Hufeisen), etc. war eine Lüge.

Vorausgegangen waren 11 Ultimaten an Serbien und gescheiterte Verhandlungen in Ramboulliet.
Unabhängigkeitsbestrebungen der Kosovo-Albanern gehen zurück bis 1878.

März 2004: 230.000 der 350.000 Nicht-Albaner werden von den Albanern aus dem Kosovo vertrieben.
17.02.2008: Kosovo erklärt einseitig seine Unabhängigkeit. Wird von 22 der 27 EU-Staaten, darunter D, anerkannt.


Wednesday, March 26, 2014

NATO Stay Behind Truppen ("Gladio")

Frontal21 Reportage vom 03.12.2013: Gladio: Die Schattenkrieger des BND


ZDF Reportage vom 26.03.2014: Die Schattenkrieger der NATO
(enthält im Wesentlichen obige Frontal21 Reportage)

Stay Behind Truppen, ursprünglich vom CIA aufgebaut, werden 1956 vom neugegründeten BND übernommen (Rückwärtsorganisation / "Geheimer Widerstand").  [Reinhard Gehlen (1902–1979)]
  • Bombenanschlag auf dem Oktoberfest in München 26. September 1980 (13 Tote).
    Der bei der Explosion getötete Gundolf Köhler, der über Kontakte zur Wehrsportgruppe Hoffmann verfügte, soll die Bombe ganz allein gezündet haben.
    Waffenlager des Försters Lemke (begeht in der Haft Selbstmord)
Im Dezember 1990 (nach den Enthüllungen in Italien) gibt auch die deutsche Regierung Kohl die Existenz der deutschen stay behind Truppen zu, nachdem diese noch im selben Jahr geleugnet worden war. Sie seien aber bereits 1972 entwaffnet worden und würden bis 1991 ganz aufgelöst.

in Italien: "Gladio":
  • Attentat in Mailand Dezember 1969 (17 Tote).
  • Bombenanschlag auf den Bahnhof von Bolgna 2. August 1980 (86 Tote)
    Einer der Täter, Vincenzo Vinciguerra, sagt im Herbst 1990 aus, dass dieser Anschlag im Auftrag des Geheimdienstes erfolgt war.
  • Das Ziel war die Verhinderung eines Sieges der Linken bei den bevorstehenden Parlamentswahlen, was zu einer Linksregierung unter Beteiligung der Kommunisten hätte führen können.

Compact-Gespräch (Jürgen Elsässer) zwischen dem Schweizer Historiker Dr. Daniele Ganser (Dissertation --> Buch "NATO-Geheimarmeen in Europa") und dem ehemaligen Chef der Wehrsportgruppe Karl-Heinz Hoffmann.


Ukrainische Truppen verlassen Krim (bis 30.3.)

Hintergrund: 

Übersicht über die ehemaligen Sowjetrepubliken 

Vorgeschichte (FAZ-Leserkommentar)

Holger Kuhlmann (Holk) - 28.03.2014 17:58 Uhr
Ich bin ausserordentlich gut aus verschiedenen Quellen informiert. Danach haben zunächst Studenten der Universität von Kiew kleinere Demonstrationen gegen die Ablehung des Abkommens gestartet. Sie sahen sich asuweislich der Spruchbänder um Ihre Hoffnungen auf gute berufliche Chancen betrogen. Nachdem die Proteste gewaltsam aufgelöst wurden, schlossen sich auch ältere Bürger den Protesten an und besetzten den Maidan Platz. Die Inhalte der Proteste bewegten sich schnell weg von dem Assoziierungsabkommen und entzündeten sich vorallem an der ungeheuren Selbstbereicherung des Janukowitsch Clans und der Kooruption. Erst Wochen später schlossen sich auch Menschen an, die gewaltbereiter waren. Die "Ausrüstung" bestand zunächst überwiegend aus alten Reifen, Holzbrettern und ausgelösten Pflastersteinen. Einige weinge hatten auch Pistolen dabei. Eine Bezahlung oder "Ausrüstung" durch andere Staaten war weder notwendig noch hat sie irgendeine seriöse Quelle gemeldet (nicht mal die TAZ).

Mo 24.03.2014

Die ukrainischen Truppen sollen sich nach Worten des Übergangspräsidenten Olexandr Turtschinow von der Krim zurückziehen. Dies habe das Verteidigungsministerium angeordnet. (Reuters) 
Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew fordert internationale Verhandlungen, um die Energie- und Wasserversorgung der Krim sicherzustellen. Die Halbinsel ist bislang von Lieferungen aus der Ukraine abhängig. In der Nacht zu Montag war es in Teilen von Simferopol zu Stromausfällen gekommen. (Reuters) 
(FAZ)

Die Regierung der Krim hat den Rubel als offizielles Zahlungsmittel eingeführt. Neben der russischen Währung seien weiterhin Bargeldgeschäfte und Überweisungen in ukrainischer Griwna möglich, teilten die Behörden am Montag mit. Erst vom 1. Januar 2016 an werde der Rubel das alleinige Zahlungsmittel sein. (dpa)  

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat als erstes Moskauer Regierungsmitglied die Halbinsel besucht. Demonstrativ ernannte Schoigu den übergelaufenen ukrainischen Marinechef Denis Beresowski zum stellvertretenden Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte. Zudem habe der Minister mehrere Militäreinrichtungen inspiziert, meldete die Agentur Interfax. Mit der moskautreuen Führung der Krim habe Schoigu den Ausbau der Infrastruktur der Flotte besprochen. Kurz zuvor hatte die Ukraine den kompletten Abzug ihrer Truppen von der Krim angeordnet. (dpa) 

Das ostukrainische Gebiet Donezk fordert von der Regierung in Kiew eine größtmögliche Dezentralisierung. Das sagte der Vorsitzende des Gebietsparlaments, Andrej Schischazki. „Ich bin für eine einige, ungeteilte Ukraine“. Doch Besonderheiten jeder Region müssten berücksichtigt werden. Sie sollten weitgehend über die von ihnen erarbeiteten Steuern bestimmen können. Die Führung in Kiew könne zudem Vertrauen im Osten gewinnen, wenn sie Russisch zur zweiten Staatssprache mache. In Donezk werde kein Referendum vorbereitet, sagte Schischazki. Prorussische Demonstranten fordern eine Volksabstimmung wie auf der Krim über einen Anschluss an Russland. (dpa)

Zur Lösung der Krise in der Ukraine hat die russische Parlamentspartei des Ultranationalisten Wladimir Schirinowski eine Aufteilung des Landes ins Spiel gebracht. Es seien Briefe an die Regierungen in Polen, Rumänien und Ungarn gegangen mit Vorschlägen, sich in den angrenzenden ukrainischen Gebieten für Volksentscheide einzusetzen, damit die Menschen dort wie auf der Halbinsel Krim über einen Anschluss an "historische Regionen" entscheiden könnten. Das teilte Schirinowskis Liberaldemokratische Partei Russlands (LDPR) am Montag in Moskau mit.  "Ich denke, dass nicht nur russische Erde wieder unter die russische Flagge zurückkehren sollte, sondern natürlich auch die westlichen Gebiete der Ukraine zu Polen, Ungarn und Rumänien", hatte Schirinowski unlängst gesagt. (dpa)

Angesichts des Konflikts zwischen dem Westen und Russland wegen der Krim fordert Rumänien eine Neupositionierung der Nato-Truppen. Angesichts der „militärischen Aktivitäten der Russischen Föderation in den vergangenen Monaten“ halte er dies für „eine Notwendigkeit“, sagte der rumänische Präsident Traian Basescu in Bukarest. Er wolle das Thema bei dem bis Dienstag dauernden Gipfeltreffen zur Atomsicherheit im niederländischen Den Haag besprechen. Basescu hatte bereits in der vergangenen Woche gesagt, Russland werde sich nicht mit der Krim zufrieden geben und plane bereits „die nächsten Schritte“. Der Nato-Oberkommandierende Philip Breedlove hatte am Sonntag in Brüssel von einer „sehr beträchtlichen“ russischen Truppenpräsenz jenseits der ukrainischen Ostgrenze gesprochen. (AFP)

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die aus sowjetischer Zeit stammende Wehrertüchtigung wieder eingeführt. Zur freiwilligen Teilnahme aufgerufen sind alle Einwohner ab sechs Jahren. Dank des Systems seien Generationen gesunder Menschen herangewachsen, sagte Putin am Montag nach Angaben russischer Agenturen in Moskau. Als „Tribut an die Traditionen unserer nationalen Geschichte“ werde auch wieder der alte Name „Gotow k trudu i oboronje“ (Bereit zu Arbeit und Verteidigung) genutzt. An dem Programm hatten sich von 1931 bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 Dutzende Millionen Menschen beteiligt. (dpa) 

Auf der Krim ist nach ukrainischen Angaben etwa die
Hälfte der Soldaten zu den russischen Truppen übergelaufen.
Nach russischen Angaben waren zu Beginn des Konflikts gut 18.000 ukrainische Soldaten auf der Halbinsel. Weiterhin befänden sich aber ukrainische Kräfte innerhalb des "besetzten Territoriums", sagte der stellvertretende Oberkommandierende Alexander Rosmasin am Montag in Kiew. Den verbliebenen Kriegsschiffen werde die Ausfahrt ins offene Meer verwehrt. Nach Medienberichten stand zudem die Übernahme des Landungsschiffs "Konstantin Olschanski" kurz bevor. (dpa)

Russland geht inmitten der westlichen Sanktionen davon aus, dass die Wirtschaft des Landes im ersten Quartal nicht wachsen wird. Das Wachstum werde "um die Null Prozent" liegen, sagte der stellvertretende Wirtschaftsminister Andrej Klepatsch. Zudem würden in dem Zeitraum wohl 65 bis 70 Milliarden Dollar aus Russland abgezogen. Im Februar war die Wirtschaft Klepatsch zufolge noch um 0,3 Prozent zum Vorjahr gewachsen, im Januar hatte das Plus 0,7 Prozent betragen.  Eigentlich hatte Russland auf ein Wachstum von 2,5 Prozent für 2014 gehofft. (Reuters)
Überschattet vom Konflikt um Russland und die Krim hat im niederländischen Den Haag der dritte Weltgipfel zur nuklearen Sicherheit begonnen.

G7-Treffen (am Rande des Atomsicherheitsgipfels in Den Haag)

Am Rande dieses Atomsicherheitsgipfels treffen sich auch der russische Außenminister Sergej Lawrow und  sein ukrainischer Kollege Andrej Deschtschyzja zu einem Krisengespräch. Es ist das ranghöchste Gespräch zwischen beiden Seiten seit Beginn der Krise. (AFP)

Di 25.03.2014 

Der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk will sein Land im Fall einer russischen Militärintervention am südöstlichen Rand der Ukraine mit allen Mitteln verteidigen. „Wir werden kämpfen“, sagte Jazenjuk in  Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender PBS. Dafür sei aber die Hilfe anderer Länder notwendig. „Wir brauchen technische und militärische Unterstützung, um das ukrainische Militär zu überholen, um es zu modernisieren und um bereit zu sein, nicht nur zu kämpfen, sondern zu gewinnen.“
Die Vereinigten Staaten hatten ein entsprechendes Gesuch der Übergangsregierung in Kiew zunächst abgelehnt, um die Spannungen mit Russland nicht weiter anzuheizen.
(FAZ)

Mi 26.03.2014 

Nach einem Treffen mit der Spitze der EU verlangt US-Präsident Obama in Brüssel, die EU-Staaten müssten mehr für eine unabhängige Energieversorgung und die Sicherung ihrer Verteidigungsfähigkeit tun: „Die Lage in der Ukraine erinnert uns daran, dass Freiheit nicht kostenlos ist.“ Amerika und Europa seien bereit, Russland mittels Sanktionen bezahlen zu lassen, falls Moskau die Lage in der Ukraine weiter destabilisiere.
In einer Grundsatzrede zum Abschluss seines Besuches in Brüssel begründete Obama anschließend, warum die Welt die Annexion der Krim nicht akzeptieren dürfe. „Russlands Führung greift Wahrheiten an, die noch vor Wochen selbstverständlich waren: dass im 21. Jahrhundert die Grenzen in Europa nicht mit Gewalt neu gezeichnet werden können.“
(FAZ)

Der Internationale Währungsfonds bietet der wirtschaftlich angeschlagenen Ukraine bis zu 18 Milliarden Dollar Finanzhilfe an. Bedingung dafür sei, dass das Land aber bestimmte Reformen durchführe.
Im Zusammenhang damit teilte ein Vertreter des staatlichen Energiekonzerns Naftogaz mit, dass das Land den Gaspreis für die heimischen Verbraucher ab Mai um mehr als 50 Prozent anheben werde. Dies soll eine Bedingung des IWF gewesen sein. Allerdings dürften diese höheren Gaspreise auch eine Folge des von Russland angekündigten Wegfalls der Preisvergünstigungen sein, die es der Ukraine beim Einkauf des Gases gewährt hatte .
Von einem Abkommen mit dem IWF hat die Europäische Union (EU) ihren Beitrag zu einem Hilfspaket abhängig gemacht. Das Angebot der EU hat ein Gesamtvolumen von rund elf Milliarden Euro - das Geld soll in den Jahren 2014 bis 2020 ausgezahlt werden.
(FAZ)

Wegen der Krim-Krise muss Russland einer Prognose der Weltbank zufolge in diesem Jahr mit einer Kapitalflucht von bis zu 150 Milliarden Dollar (109 Milliarden Euro) rechnen. Allein im ersten Quartal hätten Anleger bereits etwa 70 Milliarden Dollar aus Russland abgezogen, teilte eine Weltbank-Sprecherin in Moskau mit.
Und auch wenn sich die Krise um die Schwarzmeer-Halbinsel schnell beruhige, dürften in diesem Jahr nicht weniger als 85 Milliarden Dollar aus Russland abfließen, hieß es. 2013 hatten Anleger 62,7 Milliarden Dollar aus Russland abgezogen.
(FAZ)

Tötung des populären Rechtsextremisten Oleksandr Musytschko von "Rechte Sektor" sorgt für Unruhe. (FAZ)

Do 27.03.2014

Die Vollversammlung der UN hat mit 100:11 Stimmen die Anexion der Krim durch Russland als illegal verurteilt.







  

 

Sunday, March 23, 2014

Militärdiktatur 1964-85 in Brasilien

50 anos depois: Tudo sobre a ditadura militar (Folha de SP / port)

Während der Militärdiktatur wurden Hunderte Regimegegner getötet und Tausende gefoltert, der Nationalkongress drei mal geschlossen und die Presse ein Jahezehnt lang zensiert. Die letzten 3 Präsidenten waren ausgewiesene Gegner der Militärdiktatur (FHC musste ins Exil gehen, Lula war als Gewerkschaftsführer zeitweilig inhaftiert und Dilma wurde als militante Widerstandskämpferin inhaftiert und gefoltert). aber bis heute werden die Verbrechen jener Zeit in den brasilianischen Streitkräften als Tabu betrachtet.

Das Militärregime hatte die brasilianische Wirtschaft modernisiert und in den ersten Jahren viel Unterstützung aus dem Volk erhalten, der Gedanke daran erweckt bei vielen heute, 50 Jahre danach, zwiespältige Gefühle.


31.03.1964: Truppen unter General Olympio Morão Filho aus Juiz de Fora (MG) marschieren in Richtung Rio de Janeiro.  Dies führt innerhalb von 2 Tagen zum Sturz von Präsident João Goulart ("Jango"), da die von ihm ausgesandten Gegenkräfte sich den Rebellen anschliessen, ohne dass dies vorher geplant gewesen wäre.

Bereits die Amtsübernahme von Jango 1961 nach dem Rücktritt von Präsident Jânio Quadros war auf scharfen Widerstand der Militärs gestossen. Sie beschuldigten den ehemaligen Minister in der Regierung von Getúlio Vargas und dessen politischen Erben, als gefährlichen kommunistischen Agitator, was in der antikommunistischen Stimmung jener Zeit des Kalten Krieges seine Wirkung nicht verfehlte. Aber linksnationale Kräfte unter Führung des Gouverneurs des Bundesstaates Rio Grande do Sul, Leonel Brizola, drohten den Militärs mit bewaffnetem Widerstand. Die Krise wurde schliesslich durch Übergang zur parlamentarischen Regierungsform und Einführung von Jango ins Präsidentenamt, dessen Kompetenzen drastisch reduziert waren, beendet.Sofort nach der Amtsübernahme begann Jango an der Widerherstellung seiner Kompetenzen zu arbeiten, was ihn in Gegensatz zur konservativen Mehrheit im Kongress brachte.

Unternehmer gründeten das Ipes (Instituto de Pesquisas e Estudos Sociais) zur Verbreitung antikommunistischer Propaganda und Destabilisierung der Regierung Jango. Unzufriedene Militärs schlossen sich mit Politikern der Opposition wie den Gouverneuren der Bundesstaaten Guanabara, Carlos Lacerda, und São Paulo, Adhemar de Barros, zusammen. Sie wurden durch das von den USA finanzierte Ibad (Instituto Brasileiro de Ação Democrática), gegründet 1959, unterstützt.

Bei den Wahlen 1962 verdoppelte Jangos Partei, die PTB, die Anzahl ihrer Sitze in der Abgeordnetenkammer und wurde dort mit 28% der Sitze zweitstärkste Fraktion. Es blieb allerdings bei der Mehrheit der konservativen Opposition.
Im Januar 1963 stimmten 80% bei einem Volksentscheid für die Wiedereinführung der präsidialen Regierungsform.

Grossdemonstrationen erschüttern das Land: In der Nacht des 13.März 1964 in Rio de Janeiro für Jango und am 19.März der "Marsch der Familie" in São Paulo gegen ihn.

Ein Treffen Jangos mit rebellierenden Matrosen, die vom linken Gewerkschaftsbund CGT unterstützt wurden, am 30. März, welches im Fernsehen übertragen wurde, bildete dann den Anlass für General Morão Filho aus Juiz de Fora (MG) mit seinen Truppen am nächsten Tag auf Rio de Janeiro zu marschieren. Die wichtigsten Militärkommandanten schlossen sich den Putschisten innerhalb weniger Stunden an. Jango floh zunächst zu Brizola nach Porto Alegre und später ins Ausland.

Die USA, im Bestreben ein Überlaufen Brasiliens zum kommunistischen Block zu verhindern, halfen bei der Destabilisierung der Regierung Jango durch Finanzierung seiner Gegner im Kongress durch das Ibad (s.o.). 1963 wurde auch eine Militäraktion zur Unterstützung der Putschisten (Operation Brother Sam) ins Auge gefasst. Die ausgesandte Flotte kehrte aber bald wieder um, noch bevor sie sich der brasilianischen Küste genähert hatte, da der Putsch ohne Wiederstand erfolgreich gewesen war und sich ein Eingreifen damit erübrigte.







Rentenpolitik


Quelle: FAZ

Der Bielefelder Soziologe Niklas Luhmann sprach von einem „mit Selbstantrieb ausgestatteten, automobilen Wohlfahrtsstaat“.
Als Motor des sozialstaatlichen Aufwuchses identifizierte er das Prinzip der Kompensation. Es gibt nicht nur immer neue gesellschaftliche Benachteiligungen zu entdecken, die der wohlfahrtsstaatlichen Bearbeitung harren. Der Sozialstaat sieht sich im Prozess seines Ausbaus auch immer häufiger aufgerufen, Ungleichheiten auszugleichen, die er selbst hervorgebracht hat. Jede dieser kompensatorischen Maßnahmen produziert aber ihrerseits neue Ungerechtigkeiten.

Wednesday, March 19, 2014

Zivilisations-Kollaps

The Guardian: Industrial civilisation headed for 'irreversible collapse'?
NASA funded study based on a new cross-disciplinary 'Human And Nature DYnamical' (HANDY) model, led by applied mathematician Safa Motesharrei of the US National Science Foundation-supported National Socio-Environmental Synthesis Center, in association with a team of natural and social scientists. The study based on the HANDY model has been accepted for publication in the peer-reviewed Elsevier journal, Ecological Economics.
First Draft on Scribd.

Niedergang des Bodenlebens
Zaunreiter im DGF 
Selbstversorger-Forum

Loosing our energy slaves
Jack Alpert 
 


Tuesday, March 18, 2014

Krim wird an Russland angeschlossen (bis 23.3.)

Telepolis-Dossier zur Krim-Krise
Putin, der russische Duce (FAZ

Mo 17.3. 2014 Krim ruft Unabhängigkeit aus / Bitte um Russland-Anschluss

Nach ihrem umstrittenen Referendum über eine Abspaltung von der Ukraine hat die Schwarzmeerhalbinsel Krim ihre Unabhängigkeit offiziell ausgerufen. Im Parlament der Krim-Hauptstadt Simferopol stimmten 85 Abgeordnete für die Unabhängigkeit der Autonomen Republik als eigenständiger Staat. (dpa)

Das Parlament der Ukraine hat ein Präsidenten-Dekret gebilligt, das eine Teilmobilisierung der Streitkräfte einschließlich der Mobilisierung von 40.000 Reservisten vorsieht. Davon sollen 20.000 in die Streitkräfte eingebunden werden und 20.000 in eine neu gebildete Nationalgarde. (Reuters)
Dem Dekret haben 275 Abgeordnete zugestimmt, 33  enthielten sich der Stimme. 
Hier ein Beitrag aus der F.A.Z. zu Aksjonow, der unter obskuren Umständen zum Regierungschef der Krim ernannt worden war.
Die Getreideernte in der Ukraine dürfte nach Einschätzung von Experten in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen. Da wegen der politischen Turbulenzen der Ukraine das Geld fehlt, könnten voraussichtlich bis zu 20 Prozent des Argrarlandes nicht bestellt werden, teilte der Verband der ukrainischen Agrarwirtschaft UCAB mit. Damit dürfte die Getreideernte 2014 um etwa elf Millionen Tonnen niedriger ausfallen. Im vergangenen Jahr hatte die Ukraine eine Rekordernte von 63 Millionen Tonnen eingefahren. 
Wie wichtig die Ukraine für die internationale Getreideproduktion ist lesen sie hier!
Die Europäische Union hat Sanktionen gegen Russland beschlossen. Die EU-Außenminister einigten sich in Brüssel auf eine Liste von 21 Personen, gegen die Einreiseverbote verhängt und deren Konten gesperrt werden. (DPA)
Auch die Vereinigten Staaten haben ihre Sanktionen verschärft. Die Regierung in Washington blockierte am Montag das amerikanische Vermögen von sieben ranghohen russischen Regierungsvertretern und Parlamentariern, darunter das des stellvertretenden Ministerpräsidenten Dmitri Rogosin. Außerdem wurden der entmachtete ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch und der von Kiew nicht anerkannte Krim-Regierungschef Sergej Aksjonow auf die Sanktionsliste gesetzt. (AFP)

Nach Referendum: Amerika und EU bestrafen Putin (FAZ)

Der britische Außenminister William Hague wies darauf hin, 
  • dass das Referendum innerhalb weniger Tage angesetzt worden sei, 
  • dass keine öffentliche Debatte stattgefunden habe, 
  • dass die politischen Führer der Ukraine keinen Zugang zur Krim gehabt hätten und 
  • dass die Abstimmung unter militärischem Druck aus Russland stattgefunden habe. 
Deshalb könne man das Ergebnis nicht anerkennen. Russland sei international isoliert, selbst China habe sich in der Sache im UN-Sicherheitsrat enthalten.
  
Russland hat mit einer Reihe von Bedingungen seine Bereitschaft erklärt, mit dem Westen an einer Lösung des Ukraine-Konflikts zu arbeiten. Nötig dazu seien unter anderem eine Verfassungsänderung hin zu einem föderativen Staat in der Ukraine sowie die Garantie von Russisch als zweiter Amtssprache, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Eine „Unterstützergruppe“ sollte Kiew zudem dazu bringen, das umstrittene Referendum auf der Krim über einen Anschluss der Halbinsel an Russland anzuerkennen. Die Ukraine wies die Forderungen mit Nachdruck zurück. „Diese Erklärung ähnelt einem Ultimatum“, teilte das Außenministerium in Kiew mit. (dpa)
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Halbinsel Krim als unabhängigen Staat anerkannt.

Di 18.3.2014 Vertrag über den Anschluss der Krim an Russland unterzeichnet

Angeblich will nun auch die international nicht anerkannte Region Transnistrien in die Russischen Föderation eintreten. Transnistrien liegt im Osten der Republik Moldau, das Territorium wird von Russland unterstützt, Moskau hat dort Truppen stationiert.
Russlands Präsident Wladimir Putin spricht vor dem russischen Parlament. (FAZ. Text)
Wie in seiner Rede angekündigt, hat Russlands Präsident den Vertrag über den Anschluss der Krim an Russland unterzeichnet. Auch die in Moskau bei der Rede anwesenden Vertreter der Krim-Regierung unterschrieben das Dokument.
Die Ukraine wird die Eingliederung der Halbinsel Krim in die Russische Föderation „nie“ hinnehmen. Dies erklärte das Außenministerium in Kiew kurz nach der Unterzeichnung des Eingliederungsvertrages.
Ein Stützpunkt der ukrainischen Streitkräfte in der Krim-Hauptstadt Simferopol ist offenbar von Soldaten gestürmt worden. Dabei sei ein ukrainischer Soldat getötet und ein weiterer verletzt worden.  (Reuters)
Der Konflikt habe sich „von einem politischen in einen militärischen“ verwandelt, sagte Interimsregierungschef Arseni Jazenjuk bei einer Krisensitzung des Kabinetts. (dpa)
Hier die russische Version (ria.ru). 

Do 20.3.2014 

Mit 443 Ja-Stimmen billigte die Duma den Anschluss der Krim an Russland - nur ein Abgeordneter sagte Nein: Ilja Ponomarjow von der Fraktion der Partei „Gerechtes Russland“, auf die die Bezeichnung „kremltreue Opposition“ passt.
 Ponomarjow schreibt in seinem Blog, der überhastete Anschluss der Krim steigere das Risiko, dass die Ukraine der Nato beitrete, und berge somit eine Gefahr für die Sicherheit Europas und Russlands.
(FAZ)

Fr 21.3.2014 

Die EU und die Ukraine unterzeichnen auf einem EU-Gipfel in Brüssel den politischen Teil des Assoziierungsabkommens, an dem sich im vergangenen Jahr der innerukrainische Konflikt entzündet hatte.
Der Freihandelsteil wurde erst einmal ausgeklammert.
Ratspräsident Herman Van Rompuy sagte, das Abkommen erkenne den Wunsch der Ukrainer an, in einem Land zu leben, in dem Demokratie und Rechtsstaatlichkeit herrschten und in dem alle Bürger Anteil am Wohlstand hätten. Das sollte wohl heißen: in einem Land, das nicht so ist wie Putins Russland.
Selbst der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann, der stets zu Deeskalation rät, tat russische Einwände mit der Bemerkung ab, Präsident Wladimir Putin reagiere auch ohne Assoziierungsabkommen heftig. „Es wäre wohl das ganze falsche Signal, bei irgendeinem Druck von außen etwas zurückzuziehen, was bereits auf dem Tisch gelegen hat.“ 
(FAZ

Der Ständige Rat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa billigt auch mit der Stimme Russlands die Entsendung einer OSZE-Beobachtermission in zunächst neun ukrainische Einsatzorte außerhalb der Krim, unter anderem Donezk, Charkow und Odessa. Diese Beobachtermission, die ein Mandat für sechs Monate hat, soll unparteiisch Informationen über die Sicherheitslage und den Schutz von Minderheiten in der Ukraine sammeln. Anfangs werden rund 100 Experten der Mission angehören, es können aber laut Beschluss bis zu 500 Experten entsandt werden. Die ersten Beobachter werden innerhalb von 24 Stunden in der Ukraine erwartet.
(FAZ)

Russland hat offiziell die militärische Kontrolle auf der Krim übernommen. Über 147 ukrainischen Militäreinrichtungen weht jetzt die russische Fahne, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Außerdem hat die Schwarzmeerflotte bisher 54 von insgesamt 67 ukrainischen Schiffen übernommen.
(FAZ)