Wednesday, April 30, 2014

China: Rise, Fall and Re-Emergence as a Global Power

The Lessons of History

By Prof. James Petras
Global Research, April 30, 2014
 
Literatur:
 
John Hobson, The Eastern Origins of Western Civilization ( Cambridge UK :  Cambridge University Press 2004)
Richard Gott, Britain’s Empire:  Resistance, Repression and Revolt ( London : Verso 2011) 
 

Tuesday, April 29, 2014

Neue Sanktionen gegen Russland

Hintergrund:

Mo 28.4.

Die an Manövern an der ukrainischen Grenze beteiligten russischen Truppen sind nach Darstellung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu in ihre Standorte zurückgekehrt.(FAZ)

USA, EU und Japan verschärfen Sanktionen gegen Russland.
Neue Sanktionen der Europäischen Union treffen 15 Spitzenpolitiker aus dem Umfeld von Putin sowie Vertreter der prorussischen Separatisten in der Ostukraine. Sie werden mit Einreiseverboten und Kontosperren belegt.  Dadurch erhöht sich die Gesamtzahl von Russen und Ukrainern, die nicht in die EU reisen dürfen und keinen Zugang mehr zu ihren Konten in der EU haben, auf 48.(FAZ)

Gennadij Kernes, der Bürgermeister von Charkiw, (54, Partei der Regionen) wird bei einem Attentat schwer verletzt.Er war sowohl mit dem ukrainischen Innenminister, Arsen Awakow, als auch mit den Charkiwer Anti-Maidan Aufständischen verfeindet. (FAZ)

Mi 30.4.2014

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat der Ukraine im Rahmen eines zweijährigen Anpassungsprogramms einen Kredit über umgerechnet 17 Milliarden Dollar eingeräumt. (FAZ)

Auf Druck internationaler Kreditgeber wurden die Gaspreise in der Ukraine drastisch erhöht. (FAZ)

In Kiew hat die ukrainische Regierung den russischen Militärattaché festnehmen lassen und unter dem Vorwurf der Spionage zur unerwünschten Person erklärt.   (FAZ)

In Lugansk und Gorlowka besetzen Aufständische am weitere Verwaltungsgebäude.

Fr 2.5.2014

Einheiten der ukrainischen Armee, Nationalgarde und Innenministerium Regierungstruppen haben die Aufständischen bei den Städten Slawjansk und Kramatorsk im Osten des Landes angegriffen und 9 Kontrollpunkte unter ihre Kontrolle gebracht, schreibt Innenminister Arsen Awakow bei Facebook.
Die Aufständischen verteidigen sich mit schweren Waffen und Granaten und schiessen einen ukrainischen Militärhubschrauber ab. Dabei werden zwei Piloten getötet, (FAZ)
Die ukrainische Armee kämpfe in Slawjansk gegen „professionelle Söldner“, teilte Awakow mit.
In Odessa liefern sich regierungstreue und gegnerische Demonstranten Straßenschlachten, es gibt zahlreiche Tote. (FAZ)

Sa 3.5.2014

Die Aufständischen von Slawjansk haben die in ihrer Gewalt befindlichen Militärbeobachter freigelassen. Insgesamt 12.

Die ukrainische Armee geht in Kramatorsk verstärkt gegen die Aufständischen vor.
In Odessa hat die Polizei nach stundenlangen Straßenschlachten mit zahlreichen Toten 130 Menschen festgenommen. (FAZ)
Bei diesen Strassenschlachten ging auch ein Gewerkschaftsgebäude in Flammen auf (37 Tote). Die Polizei sprach zuletzt von 37 Toten.









Thursday, April 24, 2014

US-Soldaten für Polen und Baltikum (bis 27.4.)

Di 22.4.2014

Die Vereinigten Staaten wollen angesichts der Spannungen in der Ukraine etwa 600 Soldaten zu militärischen Manövern nach Polen und in die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen entsenden. Zum Zwecke einer „anhaltenden Rotationspräsenz“ schicke man in jeden der vier Staaten jeweils eine Gruppe von 150 Soldaten, teilte das amerikanische Verteidigungsministerium mit.

 Mi 23.4.2014

Der russische Aussenminister Lawrow droht: Würden „die Interessen der Russen angegriffen, so wie es in Süd-Ossetien war“, sehe er keine Alternative zu einer „Antwort“.
Weiter sagte Lawrow, „die Ukraine“ sei nur ein Beispiel der mangelnden Bereitschaft der Vereinigten Staaten, „im geopolitischen Kampf nachzugeben“.

In Slawjansk, im Oblast Donezk, sagte ein Sprecher der Aufständischen, 2000 Bewaffnete stünden bereit, um einen möglichen Ansturm ukrainischer Sicherheitskräfte zurückzuschlagen. Die Aufständischen halten seit Dienstag den US-Journalisten Simon Ostrovsky fest.

Fr 25.4.2014

Die Ratingagentur Standard and Poor’s senkt Russlands Bonitätsnote um eine Stufe auf „BBB-“ mit negativem Ausblick.Begründung: In den ersten drei Monaten 2014 haben Investoren insgesamt 51 Milliarden Dollar aus dem Land abgezogen. Das ist fast so viel wie der jährliche Abfluss im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. (Putin braucht das Ausland nicht- FAZ)

8 OSZE-Beobachter und angeblich 5 sie begleitende ukrainische Offiziere werden von den Aufständischen in der Region Slawjansk gefangengenommen. Darunter sind 4 Deutsche.  (FAZ)
Der Anführer der Aufständischen, Ponomarew, bezeichnet sie als Spione und Kriegsgefangene und bestreitet, dass es sich bei ihnen um OSZE-Beobachter handelt. (Bild)
Auch Claus Neukirch, Vizechef des OSZE-Krisenpräventionszentrums, bestätigte gegenüber dem ORF, dass es sich bei den Festgehaltenen nicht um Mitglieder der eigentlichen (zivilen, diplomatischen) OSZE-Beobachtermission, sondern um Militärbeobachter handelt, die auf bilateraler Grundlage gemäss dem Wiener Dokument von 2011 tätig sind. Diese Militärbeobachter sind auf Grundlage einer Einladung der ukrainischen Regierung tätig und stehen unter Leitung des Verifikationszentrums der deutschen Bundeswehr (ZVBw). (ORF)
Unter den Gefangenen befindet sich der deutsche Oberst Axel Schneider, der dem BR noch am 23. April ein Interview gegeben hatte. In diesem Interview erklärte er, dass es ihm und seinen Begleitern darum geht, genau herauszufinden, wie die ukrainischen Truppen ausgestattet sind, welche Moral, Schlagkraft und Einsatzbereitschaft sie haben und ob sie offensiv oder defensiv eingestellt sind. (BR)
Über OSZE-Mission und Militärbeobachter (FAZ).
Wjatscheslaw Ponomarjow, der selbsternannte Volksbürgermeister von Slawjansk (FAZ)







Saturday, April 19, 2014

Probleme USA/EU - Putin seit 2001

Beziehungen USA (Bush, Obama) - RUS (Putin) seit 2001.
(Reuters)
EU und Russland unter Putin (FAZ)


Thursday, April 17, 2014

Frankreich will von 2015 bis 2017 50 Md.sparen

(FAZ)

Der neue französische Premierminister Manuel Valls, der sich vorher als eiserner Innenminister gegen die Roma empfohlen hatte, gibt in Paris die vorgesehenen Sparmassnahmen bekannt:
  • Einfrieren bis Ende 2015 von Renten und Sozialleistungen (z.B. Wohngeld und Familienleistungen) die sonst an die Preisentwicklung gekoppelt sind.
  • Einsparungen bei der Krankenversicherung.
Damit soll die Neuverschuldung wieder auf das Maastricht-Limit (3%) gebracht werden.
Die üblicherweise ebenfalls an die Inflation gekoppelten Gehälter für die rund fünf Millionen Beamten in Frankreich sind bereits seit vier Jahren eingefroren.
Gegenwärtig belaufen sich die öffentlichen Ausgaben auf 57% des Nationaleinkommens.
Sollte das etwa, etwas verspätet, der Beginn einer Agenda 2010 für Frankreich sein?

Wednesday, April 16, 2014

Panzer in der Ostukraine (bis 20.4.)

Hintergrund: 

Putins Projekt

Darstellung der ukrainischen Geschichte und des russischen Eurasien-Projektes.
Allerdings fehlt die Geschichte der Krim, der Tartaren und Kosaken, sowie die Rolle von USA/EU bei der Euromaidan-Revolution.

Befindlichkeiten in der Ost-Ukraine (FAZ)

Mo 14.4.

Der ukrainische Übergangs-Präsident Alexander Turtschinow hat sich offen für die Abhaltung eines Referendums im Osten des Landes gezeigt. Diese könnte am selben Tag wie die  Präsidentenwahl am 25. Mai abgehalten werden. (Reuters)
Dabei sollen sämtliche Menschen in der Ukraine über die künftige Struktur des gesamten Landes entscheiden, wobei die Umwandlung in eine Föderation eine der Optionen wäre.

Mitten in Plänen für eine Anti-Terror-Operation im russischsprachigen Osten der Ukraine hat Interimspräsident Alexander Turtschinow den Leiter eines Einsatzstabs ausgetauscht. Der Staatschef ordnete zudem weitere Personalveränderungen in einer Kommission des Anti-Terror-Zentrums beim Geheimdienst SBU an, wie das Präsidialamt in Kiew mitteilte.  

Mindestens 100 pro-russische Separatisten greifen das Polizei-Hauptquartier in der ostukrainischen Stadt Horliwka an. Das berichten Augenzeugen.

Die Außenminister der Europäischen Union haben beschlossen, eine Milliarde Euro für die Ukraine freizugeben. Außerdem sollen fast sämtliche Zölle für Waren aus der Ukraine gestrichen werden.

Die russischen Streitkräfte haben eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ RS-24 getestet. Sie sei von einer mobilen Rampe auf dem nordrussischen Weltraumbahnhof Plessezk abgefeuert worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Jegorow, der Agentur Interfax. Wenig später sei das Geschoss rund 9000 Kilometer entfernt auf dem Truppenübungsgelände Kura der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka eingeschlagen. Die neue Rakete solle die militärische Schlagkraft Russlands sowie die Sicherheit des Landes und seiner Verbündeten erhöhen, hieß es. Vor allem sei das Geschoss aber dazu gedacht, die von den Vereinigten Staaten geplante Raketenabwehr in Europa zu umgehen.

Nach dem Ablauf eines Ultimatums an prorussische Separatisten in der Ostukraine hat Interimspräsident Alexander Turtschinow einen Befehl für einen Spezialeinsatz unterzeichnet. Der Politiker habe einen entsprechenden Beschluss des Sicherheitsrates in Kraft gesetzt, teilte die Präsidialverwaltung mit. Details des Einsatzes seien geheim. Die Maßnahmen stünden „im Zusammenhang mit der Terrorgefahr und der territorialen Einheit der Ukraine“, hieß es lediglich. Die prowestliche Regierung in Kiew hatte die Aktivisten aufgefordert, besetzte Verwaltungsgebäude bis Montagmorgen zu räumen und Waffen niederzulegen. Die Separatisten ignorierten das Ultimatum.

Der amerikanische Finanzminister Jacob Lew hat den Hilfskredit für die Ukraine in Höhe von einer Milliarde Dollar (725 Millionen Euro) unterzeichnet.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Anschuldigungen der Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit der Rolle Moskaus bei den Unruhen in in der Ukraine zurückgewiesen. In einem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama habe Putin deutlich gemacht, dass es sich bei dem Vorwurf, Moskau greife in den Konflikt im Südosten des Nachbarlandes ein, um „Spekulationen“ handele, die „auf unbegründete Informationen“ beruhten, teilte der Kreml mit. Grund für die Proteste in Donezk, Lugansk, Charkow, Slowjansk und anderen Städten seien der „Widerwille und die Unfähigkeit“ der Kiewer Behörden, die Interessen der russischen und russischsprachigen Bevölkerung zu berücksichtigen. Putin forderte Obama auf, Blutvergießen und den Einsatz von Gewalt in der Ukraine mit den „Fähigkeiten“ der USA zu verhindern.   

Die ukrainische Zentralbank kämpft mit einer Zinserhöhung gegen den Verfall der Landeswährung Hrywnja. Der maßgebliche Satz steigt auf 9,5 Prozent von 6,5 Prozent. Die Hrywnja hat seit Jahresbeginn im Vergleich zum Dollar 38 Prozent ihres Wertes eingebüßt. 

Der stellvertretende ukrainische Außenminister Danylo Lubkywskyj: „Es gibt Fotografien von Waffen nicht ukrainischer Herkunft, abgefangene Funkgespräche und Videobeweise, dass die Menschen, die die Lage im Osten der Ukraine destabilisieren, keine Ukrainer, sondern Russen sind“.



Mi 16.4.2014

Fünf oder sechs Radpanzer dringen in die Stadt Slawjansk im Osten der Ukraine ein. Das Führungsfahrzeug trägt eine russische Flagge. Auf den Dächern der Wagen sitzen rund 15 bewaffnete Männer in Uniformen mit unterschiedlichen Tarnmustern und winken den Menschen zu.

Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk beschuldigt Russland, den "Terrorismus in die Ukraine zu exportieren". Die russische Führung benutze verdeckt operierende Truppen, um bewaffnete Separatisten zu organisieren, die die ukrainischen Soldaten angriffen und Verwaltungsgebäude besetzten.

   

Do 17.4. Krisengipfel in Genf

Bei einem Angriff Bewaffneter auf einen Stützpunkt der Nationalgarde in Mariupol sind drei Separatisten getötet worden. 
Eine Einheit der Regierungstruppen mit 15 gepanzerten Fahrzeugen wird aus dem Gebiet Donezk nach Dnepropetrowsk zurückgezogen.
Das Verteidigungsministerium in Kiew gibt bekannt, dass sechs gepanzerte Fahrzeuge in Kramatorsk von Anwohnern unter Anleitung von bewaffneten Aktivisten blockiert und dann übernommen wurden.
Auch in Slawjansk liefen Regierungseinheiten mit gepanzerten Fahrzeugen zu moskautreuen Aktivisten über.
Ukrainischen Sicherheitsbehörden vermelden die Festnahme von etwa zehn russischen Staatsangehörigen mit „Geheimdienst-Hintergrund“.

Beim Krisengipfel in Genf treffen sich die Außenminister der Vereinigten Staaten, Russlands und der Ukraine sowie die Außenbeauftragte der Europäischen Union.
Ein von ihnen ausgehandelter Friedensfahrplan sieht die Entwaffnung aller illegalen Kräfte und Räumung aller besetzten Gebäude in der Ukraine vor. Im Gegenzug wird den Rebellen Straffreiheit, ausser für Kapitalverbrechen, zugesichert. Eine Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) soll dies überwachen.
(FAZ)

Der ukrainische Regierungschef Arsenij Jazenjuk wirft Russland vor: „Außer Öl und Gas exportiert Russland auch Terror in die Ukraine.“ Russland müsse seine „Spionage- und Sabotagegruppen“ zurückziehen.
(FAZ)
Putin bestreitet, dass Russland verdeckte Kämpfer in die Ost-Ukraine eingeschleust hat und beklagt dass der Einsatz ukrainischer Truppen in den östlichen Grenzregionen das Land an den Rand eines Bürgerkriegs bringt. In einem Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon warnt er vor einem Scheitern des Krisengesprächs in Genf.
Putin gibt in einem 4-stündigen Fernsehinterview (12. Sendung „Direkter Draht“) zu, dass die grünen Männchen auf der Krim russische Truppen waren: "Ja, natürlich standen dort auch unsere Truppen. Er beharrt auch auf dem Recht eines Militäreinsatzes im Osten
(FAZ) Analyse einer Inszenierung (FAZ) Weiterer Fernsehauftritt am Sa (FAZ)

Russlands Umgang mit Regierungskritikern: Wer anders denkt, gilt als „Nationalverräter“ oder gleich als West-Agent. Auch die Sowjet-Nostalgie wird mmer stärker. (FAZ)

Nach dem Krisengipfel: In Slawjansk im fielen in der Nacht zum Freitag Schüsse, als ukrainische Regierungstruppen einen Posten prorussischer Uniformierter stürmten.

Der ukrainische Grenzschutz lässt keine Russen im Alter zwischen 16 und 60 Jahren mehr einreisen - aus Angst, sie könnten die prorussischen Kräfte verstärken.

Fr 18.4.

Polens Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak erklärt gegenüber der "Washington Post", dass die USA, als Antwort der Nato auf die jüngsten Ereignisse in der Ukraine, Bodentruppen nach Polen verlegen werden.
(FAZ)

Sa 19.4.

Moskaus Präsidialamts-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte im Fernsehsender Rossija 1, dass Russland  wegen der Entwicklung in der Ukraine zusätzliche Truppen an die Grenze verlegt habe. (FAZ)










 

Sunday, April 13, 2014

Griechenland emittiert wieder Staatsanleihen

Verfrühte Freude 

(FAZ)
Thomas Mayer

... nur zwei Jahre nachdem das Land seinen privaten Gläubigern den größten Zahlungsausfall in der jüngeren Geschichte der Rentenmärkte zugemutet hat.

Wie in den Anfangsjahren der EWU, in denen die Zinsen trotz fragwürdiger fundamentaler Wirtschafts- und Finanzdaten der EWU-Länder auf das niedrige deutsche Niveau fielen, setzen die Märkte auch heute wieder allein auf den politischen Willen, die EWU zusammenzuhalten. Mit seiner 2012 gegebenen Garantie hatte EZB-Präsident Draghi deutlich gemacht, dass die Zentralbank diesen politischen Willen mit all ihrer Kraft durchsetzen würde.
 ...
Da die Märkte wieder gewillt sind, fragwürdige Entwicklungen in einzelnen EWU-Ländern zu übersehen, liegt es allein in der Hand der europäischen Politik, wirtschafts- und finanzpolitische Disziplin auf nationaler Ebene durchzusetzen.
  
Griechenland:
Primärüberschuss 2013: vielleicht 0,5 Prozent. (Darin sind die Zinszahlungen, die Rekapitalisierung der griechischen Banken und die aktuellen Lieferantenschulden des griechischen Staates nicht enthalten)
Schuldenlast: mehr als 172 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (ca. 300 Md. Euro)

Die griechische Regierung hat sich entschieden, einerseits bei öffentlichen Gläubigern auf eine Umschuldung zu drängen und andererseits am Rentenmarkt frisches Geld aufzunehmen. Beide Aktionen zielen darauf ab, den Druck zu einer raschen Erhöhung des Primärüberschusses zu verringern und neue Auflagen durch die „Troika“ zu vermeiden.

Comeback am Finanzmarkt 

(FAZ)

Die im Rahmen des Schuldenschnitts 2012, als private Anleger 130 Milliarden Euro verloren, im Austausch für die ausgefallenen Alt-Anleihen ausgegebene Anleihe mit zehnjähriger Restlaufzeit notierte damals bei rund 40 Prozent. Am 11.04.2014 lag der Kurs bei 78%.

Rendite dieser 10-jährigen griechischen Staatsanleihe von 2012: 5.84%
Z. Vgl:
fünfjährige italienische Staatspapiere: 1,81 Prozent. 
spanisches Pendant: 1,74 Prozent. 
Deutsche Bundesanleihen: 0,65 Prozent.

Griechenland hatte zuletzt im März 2010 eine fünfjährige Anleihe begeben. Um seinen Finanzbedarf zu decken, ist das Land seither auf Hilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Euro-Partner angewiesen. Diese Hilfskredite werden mit rund 2 Prozent verzinst. Das Land will nun das Interesse der Anleger testen, bevor es Anstrengungen unternehmen wird, sich wieder vollständig über den Markt zu finanzieren.

10.04.2014: Anleger leihen Griechenland drei Milliarden Euro 

(FAZ)

Etwa 90 Prozent der fünfjährigen Staatsanleihe seien an institutionelle Investoren im Ausland gegangen. Nach Angaben von Reuters sind für den Bond im Volumen von 3 Milliarden Euro 550 Zeichnungsangebote von mehr als 20 Milliarden Euro eingegangen.
Die Emissionsrendite liegt bei 4,95 Prozent. Die Rendite wäre damit, wegen des unerwartet starken Interesse internationaler Anleger deutlich niedriger als die im Vorfeld in Bankenkreisen geschätzten 5,3 Prozent. Sie lieft aber deutlich über den rund 2 Prozent, die Griechenland für die EU/IWF-Hilfskredite zahlt.

Ziel ist es ..., dass Griechenland seinen laufenden Finanzbedarf wieder am Kapitalmarkt decken kann. und Hilfszahlungen wie die in diesem Monat genehmigten 8,3 Milliarden Euro künftig nicht mehr von Nöten sind.

Greichenland profitiere derzeit von der Erholung des Euroraums, wohingegen die Arbeitslosigkeit mit 27,5 Prozent erschreckend hoch sei.



 


Die Rationalität des Kalten Krieges

Cold War Rationality 

(FAZ)

Einflüsse:
Nuklearstrategie, Spieltheorie, Rational-Choice-Theorie und experimentelle Sozialpsychologie u.a.

Hauptvertreter:
Herman Kahn, Nuklearstratege, Inspirationsfigur für Kubricks Dr. Seltsam,
Oskar Morgenstern, einer der Väter der Spieltheorie,
Thomas Schelling, Ökonom, der diese Theorie auf die Politik übertrug.

Sammelband „How Reason Almost Lost Its Mind“

Vernunftdebatte des Kalten Krieges: von der Urteilskraft (Bewusstsein) gelöste Rationalität

Historische Wurzeln:
Boole > Turing > von Neumann
militärische Operationsforschung.

Testfall Berlin-Blockade:
ökonomisch-militärisches Projekt Scoop am Carnegie Institute of Technology

Grenzen:
Prisoner's Dilemma
Chicken Race

Bertrand Russell: Vermeidung dieses Spiels als einzige Möglichkeit zu überleben
Herman Kahn: "On thermonuclear War“, rechnete jederzeit mit einer Eskalation des Konflikts, ging aber von einem rein rationalen Verhalten der Politiker auf jeder Konfliktstufe aus, bereitet auf eine Welt nach dem Atomschlag vor. (strikte Rationalität)
Charles Osgood, Psychologe,  Deeskalationstheorie GRIT, die auf schrittweise Abrüstung bei genauer Beobachtung des Gegners setzt. Die GRIT-Theorie geht nicht von strikter Rationalität, sondern von einer tiefverwurzelten Höhlenmentalität des Menschen aus, die sich in Drucksituationen in der Form von Irrationalität und Denkverkürzungen zurückmeldet.






Wieder Zweidrittelmehrheit für Orbán

Orbáns Partei Fidesz hat 133 der 199 Mandate errungen, was genau eine Stimme über der Zweidrittelmehrheit liegt.

Friday, April 11, 2014

Japan kehrt zur Atomkraft zurück

(FAZ)

Das japanische Kabinett beschloss, gut drei Jahre nach der Havarie von drei Atomreaktoren in Fukushima, dass Atomkraft auch in Zukunft eine „wichtige Energiequelle“ für die Grundversorgung mit Strom sei.

Mit der Kabinettsentscheidung, die wegen starker Widerstände auch in den Regierungsparteien mehrfach verschoben werden musste, ist jetzt der Weg frei, die ersten der 48 abgeschalteten kommerziellen Atomreaktoren wieder ans Netz gehen zu lassen. Voraussetzung ist, dass sie die neuen, strengen Auflagen der Atomaufsicht erfüllen.

Japan hatte nach der Atomkatastrophe in Fukushima Schritt für Schritt alle Atomreaktoren vom Netz genommen. Vor dem Atomunfall im März 2011 trug die Atomkraft rund 30 Prozent zur Stromerzeugung bei. Die Energielücke wurde mit Öl- und Gasimporten geschlossen, wodurch die japanische Handelsbilanz tief in die roten Zahlen gezogen wurde.



Wednesday, April 9, 2014

Tipping Points der nächsten 10 Jahre

Video: Lars Thomsen - Tipping Points der nächsten 10 Jahre

  • 18:00 Artificial Intelligence (AI) in 5 Jahren. 1997 IBM "Deep Blue" beats Gary Kasparov. 2011 IBM "Watson" defeats the 2 all-time Champions in TV-Show "Jeopardy".
  • 32:00 Humanoid Robotics. Honda "Asimo". Alterung der Gesellschaft. Änderung der Rolle der Arbeit. "Digitale Dividende".
  • 50:00 Energiewende. Ende der fossilen Energiewirtschaft (es fehlen allerdings noch die dazu notwendigen Elektro-Energiespeicher). Smartgrids.
  • 01:00:00 Elektromobilität. Elon Musk (Tesla Motors, Raketen, Solarworld)
  • 01:10:00 Bio-, Gen- und Nano-Technologien. Neue Art von Medizin (nach Chirurgie und Chemie). Lebenserwartung erhöht sich um weitere 10-20 Jahre.

Unsere Welt wird sich in den nächsten 10 Jahren stärker verändern, als je zuvor innerhalb eines solchen Zeitraums. Natürlich nur, wenn es uns gelingt, den GO zu vermeiden.

Lars Thomsen - Future matters! 


20 Jahre Genozid in Ruanda 1994

Völkermord mit Ansage (FAZ)

Rolle der UNO-Blauhelme UNAMIR (Film mit deren Kommandeur, dem kanadischen General Romeo Dallaire)

Der grösste Genozid seit WK2: 800.000 Tote in 100 Tagen






Monday, April 7, 2014

"Souveräne Volksrepublik" Donezk (bis 13.4.)


Mo 7.4.2014

Prorussische Demonstranten, die das Hauptverwaltungsgebäude der ostukrainischen Stadt Donezk besetzt halten, haben eine „souveräne  Volksrepublik“ ausgerufen.
Die Regierung in Kiew ist alarmiert. Die Proteste zielten darauf, einen Einmarsch ausländischer Truppen zu provozieren, sagte der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk.
Das am Sonntag von prorussischen  Demonstranten besetzte Verwaltungsgebäude von Charkiw ist unterdessen wieder in der Hand der ukrainischen Behörden.
(FAZ)

Mi 9.4.2014

Innenminister Arsen Awakow hat am Rande einer Kabinettssitzung in Kiew den pro-russischen Separatisten im Osten des Landes mit dem Einsatz von Gewalt gedroht. Der Konflikt müsse innerhalb von 48 Stunden gelöst werden. Sollten die Verhandlungen scheitern, werde Gewalt eingesetzt. Bei den konfliktbereiten Kräften handelt es sich nach seinen Worten um eine Minderheit.

Do 10.4.2014

Nach Recherchen des ARD-Magazins Monitor gibt es neue Hinweise auf Maidan-Schützen:
Es scheint sich der Verdacht zu bestätigen, dass es nicht allein die von der damaligen Regierung beauftragten Berkut-Einheiten waren, die am 19. Und 20. Februar auf Demonstranten und/oder Polizisten schossen. Nach Monitor zieht ein Mitglied des Ermittlerteams der ukrainischen Regierung die Aussagen der Generalstaatsanwaltschaft, der die Schuld allein bei Berkut sah und 12 Berkut-Leute verhaften lassen hatte, in Zweifel: "Meine Untersuchungsergebnisse stimmen nicht mit dem überein, was die Staatsanwaltschaft in der Pressekonferenz erklärt hat." Er will anonym bleiben, was zwar verständlich erscheint, die Beweiskraft seiner Aussage aber stark in Frage stellt.
Beschossen wurden Demonstranten, wie sich aus Videos erkennen lässt. auch aus dem Hotel Ukraina, das unter Kontrolle der Maidan-Bewegung stand.
Eine Ärztin auf dem Maidan soll ausgesagt haben, dass die Schussverletzungen sowohl von Demonstranten als auch von Polizisten, die von Scharfschützen getötet worden waren, aus ein und derselben Waffe stammten. Dies hatte der litauische Aussenminister Paet telefonisch der EU-Aussenbeauftragten Ashton mitgeteilt. Die Ärztin hat die ihr zugeschriebenen Äusserungen später dementiert.
Das führt zu Spekulationen, dass militante Kräfte aus dem Lager der Regierungsgegner den Konflikt schüren wollten, indem Schützen verdeckt sowohl auf Demonstranten als auch auf Polizisten schossen.Dafür kämen beispielsweise Mitglieder des Rechten Sektor oder Getreue des Ex-Präsidenten von Georgien Sakaaschwili, der sich den Regierungsgegnern angeschlossen haben soll,in Frage.
Es könnten natürlich auch von der Regierung (z.B. die Antiterroreinheit "Alpha" des SBU, sogenannte Titushkas) oder vom russischen bzw. amerikanischen Geheimdienst verdeckt eingesetzte Scharfschützen gewesen sein.

So 13.05.2004 Todesopfer bei Anti-Terror-Einsatz in Slawjansk

(FAZ)

Russland hat in einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats gegen die geplante Offensive der ukrainischen Regierung protestiert. Kein anderer Staat (auch nicht China) unterstützte dies. Die amerikanische Botschafterin Samantha Power bekräftigte ebenso wie die Vertreter Großbritanniens und Frankreichs den Vorwurf an die russische Regierung, hinter der Abspaltungsbewegung in der Ukraine zu stehen.

Nach blutigen Zusammenstößen in der Ostukraine hat Übergangspräsident Alexander Turtschinow die prorussischen Separatisten ultimativ zur Aufgabe aufgefordert. Nur wer bis Montagmorgen die Waffen niederlege und die besetzten Verwaltungsgebäude verlasse, werde strafrechtlich nicht belangt, sagte Turtschinow in Kiew. Ein  „groß angelegten Anti-Terror-Einsatz“ unter Beteiligung der Streitkräfte soll die Unruhen im Osten des Landes beenden.

Bei einem „Anti-Terror-Einsatz“ gegen prorussische Separatisten in der Stadt Slawjansk sind nach Regierungsangaben mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Die Aktivisten hätten ohne Vorwarnung das Feuer auf die Regierungskräfte eröffnet, sagte Innenminister Arsen Awakow.

Auch in der ostukrainischen Stadt Charkow wurden bei Zusammenstößen von Gegnern und Anhängern einer Annäherung an Russland etwa 50 Menschen verletzt. Rund 1000 prorussische Demonstranten seien unter anderem mit Sowjet-Fahnen durch das Zentrum der Stadt marschiert und mit mehreren hundert prowestlichen Aktivisten aneinandergeraten.

Das Außenministerium in Kiew warf der Führung in Moskau erneut vor, die Unruhen in der russisch geprägten Ostukraine mit eingeschleusten Provokateuren zu schüren. „Alle notwendigen konkreten Beweise der Mitwirkung der russischen Geheimdienste zum Aufruhr von Separatisten“ würden bei einem am Donnerstag in Genf geplanten Treffen der Außenminister von Russland, der Ukraine, der USA und der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton vorgelegt. Russlands Außenminister Sergej Lawrow wies die Vorwürfe zurück und warnte vor einem gewaltsamen Eingreifen der Regierung in Kiew.

Der frühere Innenminister Jurij Luzenko sagt im ukrainischen Fernsehen, die gesamte Führung der Sicherheitskräfte in der Ostukraine stehe direkt in Diensten der „Familie“ des gestürzten Präsidenten Janukowitsch. Im Donezker Gebiet, der Heimat Janukowitschs, seien seit dessen Wahl 2010 alle führenden Polizeiposten bis auf Stadtteilebene direkt vom Präsidentensohn vorgenommen worden. Die Polizisten hätten von ihm besondere Aufgaben bekommen und dafür ein Zusatzgehalt in Briefumschlägen erhalten. Diese Form der Bezahlung werde bis heute fortgesetzt. Janukowitsch selbst hält sich unmittelbar an der Grenze zur Ukraine in der russischen Stadt Rostow am Don auf.