Stellen wir einmal Deutschland vor diesen Hintergrund und betrachten es
„mit kapitalistischen Augen“. Wir erkennen ein Land mit einem
staatlichen (sprich: sozialistischen) Rentensystem, mit einem
staatlichen Gesundheitssystem, einem staatlichen Bildungswesen, mit
staatlich und gewerkschaftlich gefesselten Arbeitsmärkten, einem
konfiskatorischen Steuersystem, einer Staatsquote am Sozialprodukt von
50 %, mit einem erheblich regulierten Agrarsektor und einer in ein
kompliziertes Geflecht zwischen Markt und Staat eingebundenen
Energiewirtschaft, mit mindestens Hunderttausend Betrieben in
„kommunalem Eigentum“ (= Camouflage-Wort für Verstaatlichung) und einem
staatlichen Papiergeldmonopol, ja sogar mit einem Staatsfernsehen samt
Zwangsgebühren.
Wir erkennen ein Land, in dem fast 40 % der Bevölkerung ganz oder
überwiegend von Staatsleistungen lebt und in welchem das gesamte Leben
der Bürger von staatlichen Regelungen überwuchert ist.
Wer diesen
80%-Sozialismus als Kapitalismus bezeichnet, muß mit ideologischer
Blindheit geschlagen sein. Und wer gar von Turbo- oder
Raubtierkapitalismus redet, den muß der Verstand ganz verlassen haben
(oder die panische Angst vor dem Machtverlust zu verbalen Veitstänzen
getrieben haben).
Wir haben es also bei dem, was hierzulande (und auch in anderen Ländern)
als Kapitalismus bezeichnet wird, in Wirklichkeit mit einem
staatsverkrüppelten Rumpfkapitalismus und mit einem vom Sozialismus
durchseuchten Schein-Kapitalismus zu tun. Walter Eucken, der Vater des
(echten) Neoliberalismus, hat schon in den 50er Jahren von einem
„staatlich versumpftem Kapitalismus“ gesprochen und die permanente
Gleichsetzung dieser Karikatur mit „dem Kapitalismus“ als die
wirksamste Waffe der Antikapitalisten ausgemacht.
Man sollte das deutsche Modell also realistischer als Sozialismus mit
kapitalistischem Hilfsmotor bezeichnen. Erstaunlicherweise vollbringt
dieser Hilfsmotor seit mindestens sechzig Jahren das Kunststück, den
sozialistischen Schrottkarren voranzutreiben. Erst jetzt scheint ihm vom
Übergewicht des maroden Gefährts allmählich die Puste auszugehen. (…)
„Das Wachstum des Wohlfahrtsstaates wird mit der Anhäufung öffentlicher
Schulden bezahlt. Diese Verschuldung hat Ausmaße angenommen, wie sie
ohne fiat-money-Inflation undenkbar wäre.
(Roland Baader, „Das Kapital am Pranger – Ein Kompass durch den politischen Begriffsnebel“ von 2005, Seite 56 u. 57.)
Friday, October 18, 2019
Thursday, October 10, 2019
Titus Gebel: Freie Privatstädte
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1. Projekt, Oct 2019 bereits im fortgeschrittenen Stadium: Insel Roatán (Honduras) in der Karibik
https://www.google.com/maps/place/Roat%C3%A1n/@16.3700402,-86.4601383,11z/data=!4m5!3m4!1s0x8f69fae8f868de79:0x9e1728eac5dca080!8m2!3d16.3297608!4d-86.5299673
Tuesday, October 8, 2019
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